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Lateinbarde aus Leidenschaft: Wilfried Stroh vor rund 15 Jahren als Laiendarsteller in der Rolle des HorazWilfried Stroh ist erbarmungslos. Unter den ausgeprägten Augenbrauen blitzt der Schalk. Den Mund mit dem schmalrasierten Schnurrbart umspielt ein breites Lächeln. Nach ein paar Sekunden prüfenden Blickes ruft Stroh dem verspäteten Gast, der sich in den Gängen der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität verirrt hat, ein fröhliches "Salve" zu. "Sero venis, gaudeo tamen te adesse!"

 Wer einer lateinischen Konversationsübung von Wilfried Stroh beiwohnt, der sollte besser gleich den Weg finden. Ansonsten bleibt nichts anderes, als freundlich zu nicken, wenn der Gastgeber den Verspäteten mit gut gelaunten lateinischen Sätzen eindeckt, die die Runde zum Lachen bringen.

Wilfried Stroh lebt Latein - so begeistert wie erbarmungslos. Die Medien haben ihn, der selbst seinem Anrufbeantworter einen lateinischen Text gegeben hat, zum "besten Lateinsprecher der Welt" geadelt und ihn zum "Vademecum" einer neuen Lateingeneration ernannt. Und wenn man ihn dieser Tage in seinem Lateinkolloquium besucht oder in seinen zwei mit Literatur vollgestopften Kämmerlein im Souterrain der Universität, dann scheint es, als ob Stroh noch für geraume Zeit seinen Ruf behalten will.